Kennst du das Gefühl, wenn du in einen Raum kommst und auf neue Menschen triffst, dass du eine gewisse Kühle oder Distanziertheit von ihnen ausgehend wahrnimmst? Oder du triffst auf eine Person und spürst direkt, dass sie offen, sanftmütig und vielleicht auch mit einer gewissen Leichtigkeit spricht, agiert und sich bewegt?
Wir können meist sehr gut wahrnehmen, ob ein Mensch sein Herz verschlossen hat oder nicht. Und dies ist nichts Ungewöhnliches – die meisten Menschen verschließen ihr Herz aus Schutz.
Denn vielen von uns widerfahren schmerzhafte Dinge im Leben, meist bereits im frühen Kindesalter, die uns zu dieser Schutzhaltung führen. Sagen wir, ein Kind stürzt und tut sich weh oder wird in einer Gruppensituation ausgeschlossen. Egal ob physischer oder emotionaler Schmerz, dem Kind tut es innerlich weh, und es sucht Halt im Außen bei Eltern, Großeltern, Lehrer:innen, Geschwistern, Verwandten oder anderen Erwachsenen, die dem Kind nahe stehen und denen gegenüber es sich mit dem inneren Schmerz öffnet. Der Sturz oder die Ausgrenzung aus der Gruppe sind oftmals noch nicht der Grund, weshalb das Kind sein Herz verschließt. Jedoch, wenn das Gegenüber gerade zu beschäftigt ist oder selbst nicht mit den eigenen Emotionen umzugehen weiß, kann es sein, dass das weinende oder schreiende Kind abgelehnt, zurechtgewiesen oder kritisiert wird.
Für das Kind, das noch klein und gewissermaßen hilflos ist, ist dies die wahre schmerzhafte Erfahrung. Es schlussfolgert daraus: Wenn ich mich öffne, verletzlich mache und meine Gefühle zeige, werde ich abgelehnt, aufs Zimmer geschickt, gescholten oder bestraft. Ergo – Gefühle zeigen ist nicht sicher.
Wir alle machen auf die eine oder andere Weise solche Erfahrungen, die schließlich dazu führen, dass wir Stück für Stück unser Herz verschließen, um den tiefen Schmerz der Ablehnung oder Ausgrenzung nicht fühlen zu müssen. Die Mauern um das Herz werden immer dicker und fester, wozu auch gesellschaftliche Normen beitragen, die verhindern, dass man als "Heulsuse" abgestempelt wird.
Ein verschlossenes Herz schützt uns zwar vor weiterem Schmerz, jedoch entgeht uns dabei auch die Möglichkeit, uns vom Leben mit all seiner Freude, tiefem Glück und purer Liebe berühren zu lassen. Um uns wirklich lebendig zu fühlen und unsere wahre Essenz in unserem Inneren zu erfahren, müssen wir unser Herz wieder öffnen.
Dieser Prozess kann zunächst schmerzhaft sein, denn der alte unterdrückte Schmerz, den wir vielleicht jahrelang nicht gefühlt haben, wird sich zeigen. Doch wenn wir uns darin üben, in einem sicheren Kontext Stück für Stück die harten Mauern abzutragen und die darunter liegenden Gefühle fließen zu lassen – ohne Bewertung oder Anhaftung –, können wir uns wieder in unserer absoluten Vollkommenheit erfahren.
Cacao als Medizin des Herzens unterstützt uns auf diesem Weg. Sie begleitet uns mit ihrer weichen, annehmenden und Halt schenkenden Art und lehrt uns, dass wir liebenswürdig sind mit all unseren Seiten – auch denen, für die wir uns bislang geschämt haben und die wir daher vielleicht jahrelang vor anderen und auch vor uns selbst versteckt haben.
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